Dienstag, 15. September 2009

10:51 Uhr, 38 Grad



Unfassbare Hitze... Aber was soll's?! Im Gegensatz zu den Anderen haben wir das Vergnügen nicht Guaduastämmen von A nach B zu transportieren, sondern dürfen die Brücke maßstabsgetreu als Modell nachbauen. Dass davon der Großteil unserer Gruppe keine Ahnung hat, interessiert erstmal wenig. Wir sollen ja von einander lernen. Zwei von fünf wissen ja wie's geht, haben auch alle Anweisungen, die man braucht und sind super hilfsbereit und geduldig. Sie sprechen halt nur kein Deutsch. Aber anstatt zu meckern und zu verzweifeln, wird gearbeitet und siehe da, das Neue und Unbekannte macht wirklich Spaß, mit der Zeit verstehen wir uns immer besser und die Stimmung wird von Minute zu Minute angenehmer.




















Das erste Modell wächst erstaunlich schnell und dank der großen Geduld unserer kolumbianischen Kollegen, hatten wir auch wirklich Spaß dabei.




Wieso "das erste Modell"? Na ja, wir lernen nicht nur die Sprache, sondern auch, dass viel Reden nicht gleich gute Kommunikation bedeutet. Nach dem ersten Modell bekommen wir gesagt, dass die Steigung, die wir mit einberechnet hatten, sinnlos wäre. Wir bräuchten also ein neues Modell. Also weg mit dem alten und alles noch mal von Vorne.


Alles kein Problem... bis der Nächste kommt und uns fragt, wieso wir keine Steigung mit einberechnen. Was soll man dazu sagen? Und vor allem auch noch auf einer anderen Sprache? Erst mal alles mit viel zu vielen Worten umständlich versuchen zu umschreiben, man will ja nicht unhöflich sein und auf Deutsch rumschimpfen. Die Verantwortlichen verstehen einen dann ja sowieso nicht. Am Ende bringt man zwar nicht das zusammen, was eigentlich raus wollte, aber es hat so lang gedauert und so viel Energie verbraucht, dass die ganze Wut sowieso schon weg ist. Vielleicht auch besser so. Jetzt wissen wir jedenfalls wer hier was zu sagen hat und wer nicht und was wir wirklich zu tun haben. Also noch einmal in den Müll.


Wenn wir auf Spanisch schon nicht genau sagen können, was wir fühlen, zeigen wir's halt so.






















Das wird hier allerdings von jedem verstanden! Und was gibts für das Gemotze? Genau, Strafarbeit. Danke Anrdes :)






Zwischenzeitlich haben wir dann noch ein paar Pausen um uns ein wenig abzulenken und auf andere Gedanken zu kommen. Das wird umso mehr genossen!




















Da wir aber immer wieder ordentlich daran erinnert werden, wozu wir hier sind, vergessen wir unsere Arbeit nicht und nach sehr viel Zeit, Geduld und kleinen Niederschlägen werden wir endlich fertig.



Jetzt dürfen auch wir bei den großen Stäben mit anpacken!


Mittwoch, 9. September 2009

Así no!


Montagmorgens geht's los, viel zu früh raus aus den Federn und ab ins Vergnügen! Eine abenteuerliche Fahrt durch den morgendlichen Verkehr von Cali ins eine Stunde entfernte Candelaria. Zwar haben wir bis jetzt immer noch nicht wirklich die Zeit gehabt uns in der Großstadt einzuleben, aber dafür bekommen wir immer wieder die Chance zu entdecken, welche Abwechslung Kolumbien zu bieten hat. Schon weniger als eine Stunde entfernt betreten wir eine völlig neue Welt...

...und finden auf Anhieb neue Freunde!















Diesmal sind wir leider nicht zum Entspannen hier, sondern zum Arbeiten. Am gleichen Mittag noch bekommen wir die erste Einführung in das „Bambushandwerk“ und somit einen kleinen Vorgeschmack auf das, was uns den nächsten Monat erwartet. Aber bevor wir das Vergnügen haben mit den Kolumbianern gemeinsam an den Gebäuden für die Schule zu arbeiten, müssen wir viel lernen. Ein straffer Zeitplan für die nächsten drei Tage. Als Übungsprojekt erbauen wir die sechs Pfeiler, die das Schulgebäude in Montebello mit der Kantine verbinden soll. Das bedeutet von 8 Uhr morgens bis 18 Uhr abends anpacken, bei mehr als 35°C, Mittagssonne, wenig Schatten, ohne Siesta, aber dafür mit vielen Mädels, die richtig gut motzen können ;)




Aber dafür bleibt keine Zeit, stattdessen heißt es arbeiten...










...arbeiten...





...arbeiten...













...und besonders richtig viel arbeiten!



Nach den drei Tagen haben wir es glücklicherweise geschafft alles fertig zu stellen, was von uns erwartet wurde und ich muss zugeben, trotz aller Anstrengungen und mancher Tiefpunkte, war es doch das reinste Erfolgserlebnis! Von jetztan arbeiten wir einen Monat an dem Colegio de las aguas, bauen dort mit den Kolumbianern zusammen ein Teehaus, eine Brücke und alles, was dort benötigt wird. Auf das noch mehr solcher Erfolgserlebnisse auf uns warten :)


Montag, 7. September 2009

Somos todos iguales con pocas diferencias ;)

Wir sind alle gleich, nur ein bisschen anders.















Erster Besuch im Colegio de las aguas, Erinnerungen an die Vortreffen blühen wieder auf. Das wird also die Schule sein, in der wir die nächsten 4 Wochen mit Bambus Gebäude bauen werden und danach ein Teil von uns unterrichten wird.




Aber wir müssen die Freiwilligenarbeit nicht alleine bewältigen, wir haben viele Menschen, die sich um uns kümmern. Jeder von uns bekommt einen Mentor vor Ort, an den er sich jederzeit wenden kann und der sich mit dem Land und den Menschen auskennt.










Noch bevor wir die ersten Eindrücke richtig verarbeiten konnten, sind wir alle gemeinsam nach Armenia gefahren, eine Region, die für ihren Kaffeeanbau berühmt ist. Hier hatten wir Zeit uns zu entspannen...










...die Umgebung zu erkunden...

















...Neues zu ent- decken...








...Neues auszuprobieren...



























...einfach mal durchzuhängen...



















...und viel,viel Spaß zu haben :)

Dienstag, 1. September 2009

Angekommen



Nach über 24 Stunden Reise, vielem Warten an Flughäfen, Übergepäck, ersten Korruptionsfällen, wenig Gesprächen, aber viel guter Musik, endlich glücklich, aber etwas erschöpft angekommen :)












Die Trauer über das, was man zurückgelassen hat, wird von dem besänftigt, was man hier neues erfährt!














Es ist warm, es riecht nach Diesel, man muss sich nicht anschnallen ( Mama guck besser weg ), durch die Trockenheit ist viel abgebrannt und man kann in der Nacht den Himmel rot leuchten sehen... Alles ist spannend und wir erleben somit schon mal unser erstes kleines Abenteuer. Die erste Nacht verläuft hingegen ruhig, nach einem herzlichen Empfang waren alle froh schlafen zu können.











Der Jetlagg drückt aber doch vor allem abends immernoch leicht die Stimmung und nach einem ersten Besuch im Colegio de las Aguas (der Schule für Straßenkinder) bin ich am zweiten Abend froh einfach nur in mein Bett zu fallen und zu schlafen.






Die Wetterumstellung schlaucht einen leicht, aber wir haben noch eine Woche Zeit bevor wir mit den Kolumbianern gemeinsam das Bambusprojekt in Angriff nehmen. Bis dahin heißt es erst mal kolumbianische Sonne, Herzlichkeit und das Temperament genießen!